Die weiß gekalkte und mit Blei gedeckte Kirche in Wilstrup, südlich von Hadersleben, ist wahrscheinlich Sankt Andreas geweiht gewesen. Sie wurde im späten Mittelalter durch die Anbauten im Süden und Norden zu einer Kreuzkirche.
Von dem romanischen Kern stehen nur noch die Langmauern des Kirchenschiffes. Die Mauern wurden in der gotischen Zeit so umgesetzt, dass fast alle ursprünglichen Details verschwunden sind.
Als der romanische Chor noch stand, wurde das Schiff vermutlich Anfang des 14. Jahrhunderts mit drei Kreuzgewölben versehen. Der romanische Chor ist wahrscheinlich in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts durch einen Langhauschor ersetzt worden.
Der Langhauschor hat achtrippige Gewölbe. Die Arkade zwischen dem Schiff und dem Langhauschor ist wie ein gekrümmtes Tonnengewölbe geformt. Die Sakristei hat ein Kreuzgewölbe und an der Giebelwand einen Kamin.
Der ziemlich niedrige und untersetzte Westturm ist möglicherweise älter als der Langhauschor. Die Mauern waren vor dem Brand durch einen Blitzeinschlag (1680) höher.
Die bleigedeckte Zwiebelkuppel mit schlanker Spitze kam wahrscheinlich 1748 auf den Turm.
Die gegenwärtige Vorhalle westlich des Turmes wurde erst 1883 nach dem Abriss einer gotischen Vorhalle gebaut.
Bei der Restaurierung der Kirche 1939–40 durch Architekt Harald Lønberg – Jensen ging leider ein Teil der schönen Wirkung des Innenraumes verloren. Bis dahin bildeten das Altarbild und die Orgel eine harmonische Einheit.
Das gegenwärtige Altarbild von 1939–40 ist von Lønberg – Jensen gefertigt worden. Es beinhaltet fünf Malereien des alten Altars, die 1803 vom Maler Jes Jessen aus Apenrade geschaffen wurden.
Der Altarkelch mit einer neueren Cuppa stammt vom Anfang des 15. Jahrhunderts, die Oblatendose vom Ende des 16. Jahrhunderts, die Empire – Weinkanne von 1818 und die zwei Paar fast gleichen Barockleuchter von 1725 beziehungsweise 1747. Eine schöne Rokoko-Brautkrone wurde um 1755–75 von Chr. Pedersen – Høvding hergestellt.
Die romanische Taufe ist aus Granit. Ein kleiner Taufdeckel hängt als Kronleuchter in der Sakristei. Dort befinden sich ferner eine Brautbank von 1678 und eingemauerte Schränke von 1800.
Das schöne, kleine frühgotische Prozessionskruzifix ist eine Arbeit aus der Zeit um 1325.
Die Kanzel mit dazugehörigem Schalldeckel von 1688 stammt aus der Werkstatt von Hans Nielsen Bang aus Middelfart.
Die Orgel von Marcussen und Sohn (1849), die jetzt im Westflügel der Kirche aufgestellt ist, hat eine Empirefassade von 1803. Die Orgel soll ausgewechselt, erhaltenswerte Orgelpfeifen aber wieder verwendet werden
Die Kirchenglocke wurde 1868 von I. F. Beseler in Rendsburg gegossen.
In der Kirche befinden sich drei Epitaphien aus dem Zeitraum 1647–1713 und zwei Grabsteine aus dem 16. und 17. Jahrhundert.