Gravenstein hat nie eine eigene Kirche gehabt. Seit 1851 steht aber die Schlosskirche der Gemeinde für dänische und deutsche Gottesdienste zur Verfügung. Sie ist in den Nordflügel des Schlosses Gravenstein eingebaut und von außen nicht als Kirche erkennbar.
Der Kirchenraum, in holländischem Barockstil gestaltet, ist am 1. Januar 1699 eingeweiht worden und weitgehend in seiner ursprünglichen Form und Ausstattung erhalten.
Als im Jahre 1757 fast das ganze Schloss einem verheerenden Brand zum Opfer fiel, konnte der Nordflügel und damit auch die Kirche gerettet werden.
Schlosskirche zu Gråsten
Der Kirchenraum wird dominiert von vielen bildlichen Darstellungen und von der gewaltigen umlaufenden Empore, die von 12 marmorierten Säulen getragen wird. Sie sind mit vergoldetem Arkanthus und mit Putten dekoriert.
In die Südseite der Empore ist der königliche Herrschaftsstuhl eingebaut, der vom Schloss aus direkt zugänglich ist. Die Ebenen sind so gehalten, dass der Herrschaftsstuhl zwar tiefer als die oberen Bilder des Altars, also dem Göttlichen untergeordnet, jedoch höher als die Kanzel, also dem Pastor übergeordnet ist.
Der Blick des Eintretenden wird von dem gewaltigen barocken Altar gefangen, der sich bis zur Decke erstreckt und mit vier übereinander angeordneten Gemälden versehen ist, die das Abendmahl, die Beweinung Christi, die Auferstehung und die Himmelfahrt darstellen. Rechts und links sind in üppigem Rankenwerk in Lebensgröße Moses und Aaron dargestellt.
Das Schloss wurde 1936 dem damaligen Kronprinzen Frederik, dem späteren König Frederik IX., und der schwedischen Prinzessin Ingrid vom dänischen Staat zur Hochzeit geschenkt. Prinzessin Ingrid hat danach für die Kirche eine Altardecke und ein Messegewand gestickt.
Die Stuckdecke der Kirche ist mit drei Darstellungen versehen: über dem Altarraum die Verkündigung, in der Mitte die Dreieinigkeit und im Westen das Jüngste Gericht.
Der Prospekt der Marcussen-Orgel aus den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts ist seit 1699 unverändert.