bov.jpgDie Kirche in Bau ist die am südlichsten gelegene Kirche Nordschleswigs.

Sie liegt unmittelbar östlich des Ochsenweges und ist deshalb in unruhigen Zeiten immer in Gefahr gewesen, zerstört zu werden. Besonders während der Schwedenkriege 1659/60 wurde sie in Mitleidenschaft gezogen, als das Bleidach zur Herstellung von Kanonenkugeln verwandt wurde. Es gibt keine Aufzeichnungen darüber, wann die Kirche gebaut worden ist. Da sie aus unbehauenen Feldsteinen und in romanischem Stil erbaut ist, lässt sie sich wohl auf das Ende des 12. Jahrhunderts datieren. Der dominierende dreistöckige Turm aus behauenen Feldsteinen, die von den Bauern der Umgebung zusammengetragen worden sind, ist im Jahre 1905 fertiggestellt worden.

Man betritt die Kirche durch das ehemalige Portal des nördlichen Fraueneingangs, das im Jahre 1817 in das an der Südmauer neu errichtete Waffenhaus eingebaut wurde. Es war mit seinen beiden wohlgeformten Säulen im Gegensatz zu Fraueneingängen in anderen Kirchen kunstvoller gestaltet als der südliche Männereingang, dessen halbkreisförmiges Tympanon nun vor dem Eingang in den Boden eingelassen ist.

Das älteste Inventar ist wie in vielen Kirchen der romanische Granittaufstein, der seit der letzten Restaurierung von 1965/66 vor der nördlichen Sitzreihe im Chor steht. Ein zweiter Taufstein von 1715 steht heute an der Westwand des Kirchenschiffes.

Eine Besonderheit in der Kirche in Bau ist die aus einem Eichenstamm geschnitzte Taufgruppe aus dem Jahre 1250 an der nordöstlichen Triumphwand. Sie diente früher als Nebenaltar und stellt Johannes den Täufer dar, der den von Jordanwasser umspülten Jesus tauft. Hinter ihnen steht ein Engel, der in seinen Händen ein Gewand hält.

Die Kanzel aus dem Jahre 1626 ist wie die in Klipleff eine der besonders kunstvoll geschnitzten Ringerinck-Kanzeln mit plattdeutscher Inschrift. Der rechteckige Schalldeckel aus demselben Jahr trägt ebenfalls eine plattdeutsche Inschrift, in der der Hardesvogt Nis Asmussen und seine Frau Catrina, Oldemorstoft, als Stifter der Kanzel genannt sind.

Der Rokokoaltar aus dem Jahre 1771 rahmt mit seinen Vorsprüngen den Altartisch ein. Auf ihm ist der gekreuzigte Christus dargestellt, darüber die Inschrift "Soli Deo Gloria", gekrönt von einem Dreieck mit dem Auge Gottes, umgeben von Wolken und einem Strahlenkranz. Die asymmetrischen Flügel des Altars symbolisieren das Abendmahl, links das Brot als Weizenähren und rechts den Wein als Weinranken.

Bibel

An den großen Feiertagen liegt im Gottesdienst eine der wenigen erhaltenen Bibeln Friedrichs II. aus dem Jahre 1589 aus, die 1959 der Kirche von einem anonymen Stifter überlassen worden ist.

An der Westwand steht sei 1954 eine Marcussen-Orgel, deren Eichenholzgehäuse bei der Restaurierung in den 60er Jahren farblich dem Inventar angepasst worden ist.