loejt.jpgNahe der geographischen Mitte der Halbinsel Loit steht die eindrucksvolle Kirche von Loit.

Etwa im 12. Jahrhundert wurde sie zunächst als eine kleine Kirche aus Feldsteinen mit einer flachen Decke aus Holz und schmalen Fenstern gebaut.

Es gab nur den Chorraum und das Kirchenschiff. Aus dieser Zeit ist uns von der Ausstattung allein das Taufbecken erhalten geblieben.

Um 1277 wurde der Chorraum auf die doppelte Größe erweitert, und drei hohe Ostfenster wurden hinzugefügt, die das Morgenlicht hereinließen.

loejt_grundriss.jpgIm späten 15. Jahrhundert baute man die Kirche zu ihrer jetzigen Größe aus. Aus Backstein kamen Turm, Vorhalle, Sakristei und zwei Kapellen hinzu und gaben dem Kirchenraum seine Kreuzform. Alle Räume erhielten Gewölbe. Im 17. Jahrhundert wurden zwei Anbauten und 1778 eine Grabkapelle hinzugefügt.

Von 1986 bis 1998 sind das Kirchengebäude und die Innenausstattung dann vollständig restauriert worden.

Die Wandmalereien

loejt_innen_1.jpgGrundlage der Ausschmückung war das Symbol des Triumphbogens. Schaut man hindurch, dann sieht man den Himmel Gottes. Und so malte man um 1520 einen Paradiesgarten mit sich windenden Ranken und Phantasieblumen auf die Gewölbe.

Das Altarbild

loejt_innen_2.jpgIn der Mitte des Paradiesgartens erhebt sich der Altar wie ein goldener Lebensbaum. Eine Inschrift legt die Entstehung des Altars auf das Jahr 1520 fest. Aber leider kennen wir weder den Künstler, der den Altar geschaffen hat, noch den Ort der Entstehung.

Das Hauptthema des Altarbildes ist die Leidensgeschichte unseres Herrn. In der Mitte des Bildes kann man die schrecklichen Geschehnisse von Karfreitag verfolgen, so als ob man einem mittelalterlichen Mysterienspiel zuschauen würde.

Kirche zu Løjt

Zeugen der Leiden unseres Herrn sind zum einen Johannes der Täufer und St. Erasmus, die Hüter des Altarbildes, und die zwölf Apostel, die alle in ihrer himmlischen Tracht gekleidet sind. Auf der Predella segnet Jesus als Kind einen Apfel, der ihm von seiner himmlisch gekrönten Mutter Maria und deren Mutter St. Anna gereicht wird. Neben ihnen sind vier Heilige dargestellt.

Die zweite Entfaltung des Flügelaltars, der Fastenstand, zeigt sieben große Gemälde mit Geschehnissen, die zur Kreuzigung führen, und ein Auferstehungsbild, mit dem das Evangelium vollendet wird.

Die dritte Entfaltung, der Alltagsstand, wird liturgisch nicht mehr verwendet. Er trägt jeweils zwei Gemälde, die den Märtyrertod von Johannes dem Täufer und St. Erasmus darstellen. In den Seitenflügeln sind zwölf bedeutende Heilige aus der Geschichte der christlichen Kirche abgebildet.
Kirche zu Løjt

Die Orgeln

loejt_innen_west.jpgDie Westempore, die im 18. und 19. Jahrhundert in Abschnitten gebaut wurde, zeigt – heute unvollständig – in einer Reihe die Evangelisten und Christus mit den Aposteln. Auf dieser Empore befindet sich die Hauptorgel mit 15 Registern. Sie wurde 1845 erbaut. 1999 kam eine Chororgel mit 10 Registern dazu.

Die Kirchenbänke und die Seitenemporen

Im späten 18. Jahrhundert wurden die Kirchenbänke erneuert und die Seitenemporen erbaut. Die Ausschmückung schuf in den Jahren 1785–87 der Maler Jes Jessen. Er verzierte die Paneelen mit schönen Blumen und die Emporen mit einer Bilderbibel mit 32 Bildern von der Schöpfung bis zur Himmelfahrt.

Gemälde

Die »Riffelmalerei« an der Nordwand des Kirchenschiffes stammt aus dem 18. Jahrhundert. Von Westen her zeigt sie die Kreuzigung und von Osten her die Auferstehung. Im Chorraum hängt aus dem 18. Jahrhundert ein Bild von dem Apostel Petrus, der bereut, seinen Herrn verleugnet zu haben.

Das Schiffsmodell, das in der Kirche hängt, die Fregatte »Gloria Deo«, ist 1845 gebaut worden.