broager_1.jpgDie große doppeltürmige Kirche in Broacker ist durch ihre Lage auf einem der höchsten Punkte der Halbinsel Broackerland von allen Seiten weithin sichtbar und wurde in früheren Zeiten vom Wasser aus als Seezeichen genutzt.

In schriftlichen Quellen ist die aus Klostersteinen erbaute Kirche zum ersten Mal im Jahre 1209 erwähnt.

Sie war ursprünglich der Jungfrau Maria geweiht, wird jedoch heute eher mit St. Jürgen in Verbindung gebracht, da der nördliche Kreuzarm mit Kalkmalereien zur Legende des St. Jürgen versehen ist und da dort auch seit der letzten Restaurierung der Kirche im Jahre 1996 wieder die überlebensgroße Gruppe des drachentötenden heiligen Georg vom Ende des 15. Jahrhunderts steht.

Der spätromanische Turm von etwa 1300 erhielt 100 Jahre später die beiden weithin sichtbaren gotischen Turmspitzen. Nach weiteren 100 Jahren wurden die Sakristei an der Nordseite des Chores und die beiden Kreuzarme hinzugefügt, und schon in gotischer Zeit wurde die flache Holzdecke durch Gewölbe ersetzt.

broager_2.jpgDer im Grundriss 7 x 7 m große hölzerne Glockenturm südöstlich der Kirche ist der größte freistehende Glockenturm Dänemarks und dient seit 1976 als Leichenkapelle.

Die Taufe ist wahrscheinlich ebenso alt wie der älteste Teil der Kirche. Das Oberteil besteht aus rötlichem Granit, der Fuß aus grauem. Er ist an den vier Ecken mit fein gehauenen Köpfen versehen.

Das Triumphkreuz von etwa 1250, heute an der Nordwand des Hauptschiffes, trägt eine Christusfigur aus dem Übergang von der Romanik zur Gotik. Christus ist nicht gekrönt, sein Haupt kaum geneigt. An der Lende hat er kein Wundmal. Er ist also nicht mehr der gekrönte, jedoch auch noch nicht der zutiefst leidende Christus.

In den barocken Orgelprospekt von 1740 wurde im Jahre 1967 eine Marcussen-Orgel eingebaut.

Der Barockaltar von 1717 ist nach der letzten Restaurierung bisher nicht wieder aufgestellt worden. Dadurch wirkt der Altarraum sehr hell und gibt den Blick auf die Kalkmalereien in der Apsis frei. Diese überdecken ein Fresko mit demselben Motiv, das so alt ist wie die Kirche selbst. Es wurde schon um 1250 übermalt und zeigt in einer Mandorla Christus auf einem Regenbogen als Thron als Herrscher über die Welt, umgeben von Maria und Johannes und den Symbolen der Evangelisten Matthäus (Engel) und Johannes (Adler).

Aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts sind im nördlichen Kreuzarm die schon erwähnten Kalkmalereien der St.-Jürgen-Legende und im Ostgewölbe des Schiffes das Jüngste Gericht, das von demselben Maler auch in anderen Kirchen zu finden ist. Reste der ursprünglichen Fresken sind in der Einfassung der Nische des ehemaligen Marienaltars zu sehen. Alle Fresken und Kalkmalereien wurden in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts freigelegt.